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Wofür brauchst Du eine Gegenlichtblende?

Eine Gegenlichtblende minimiert Störlichter, hält die Linse sauber und schützt vor Schäden

Gegenlichtblende

Wofür brauchst Du eine Gegenlichtblende?

Jeder Fotograf, der etwas auf sich hält, hat auf seinem Objektiv eine Gegenlichtblende. Man nennt sie auch Sonnenblende oder Streulichtblende. Wozu braucht man eine Gegenlichtblende eigentlich? Sind diese nur Show oder haben sie einen speziellen Nutzen?

Sinn und Zweck einer Streulichtblende

Gut, den Namen des spezielles Accessoires auf der Vorderseite hätten wir schon einmal geklärt. Ihre Form reicht vom runden Zylinder bis hin zur Welle. Zum Teil gibt es auch noch rechteckige Formate. Diese finden aber eher im Filmbereich Anwendung.

Schiesst du ein Foto, gelangt das Licht über das Objektiv mit seinen Linsen in die Kamera bzw. den Sensor oder auf den analogen Film. Hierbei können aber auch „fremde“ Lichtstrahlen außerhalb des Sichtbereichs durch die Linse geraten und an den Rändern reflektiert werden.

Diese „Störlichter“, die häufig ohne Blende auftreten, lassen sog. Artefakte entstehen, welche das Bild verblenden. Der Kontrast verschwindet und die Bilder wirken ausgewaschen. Extremes Gegenlicht kann sogar das ganze Bild unbrauchbar machen.

Abhilfe schafft hier die Gegenlichtblende

Durch den Einsatz einer Streulichtblende können derartige Lichtstrahlen vermieden bzw. minimiert werden. Sie schützen die Linse wie eine Art Sonnenschirm vor dem Gegenlicht. Aber nicht nur vor störendem Fremdlicht schützt die Sonnenblende. Sie dient auch als Schutz des Objektivglases. Es schützt sowohl vor Stößen, wie auch vor unerwünschten Fingerabdrücken auf dem Objektiv.

Eine Gegenlichtblende minimiert Störlichter, hält die Linse sauber und schützt vor Aufprallschäden.

Welche Formen der Gegenlichtblende gibt es?

Die Größe und Form der Blende wird durch den Objektivtyp und die Brennweite bestimmt. Ein Kameraobjektiv mit großer Brennweite hat einen relativ kleinen Betrachtungswinkel. Eine kleine Brennweite vergrößert den Winkel, man sieht also mehr vom Motiv.

Die Länge der Gegenlichtblende erhöht sich mit zunehmender Brennweite. Kleine Brennweiten = kurze Formate, große Brennweite = lange Formate.

Runde oder wellenförmige Gegenlichtblenden?

Runde Blenden sind eher für die Teleobjektive ratsam. Man sieht bei den Objektiven mehr von der Umgebung. Daher ist eine konische bzw. runde Gegenlichtblende der bessere Weg.

Beim Einsatz von Weitwinkelobjektiven nutzt man die wellenförmigen Blenden. Da hier üblicherweise ein Foto eher länger als hoch ist, passen die flacheren Wellen sich der breiteren Bildseite an. Die längeren „Wellen“ stimmen entsprechend mit der kürzeren Bildseite überein. Somit wird verhindert, dass die Gegenlichtblende im Bild zu sehen ist.

Würde man beim Weitwinkel ein konische also runde Blende einsetzen, wäre es möglich, dass Teile davon sich im Bild wiederfinden.

Tipp: Bei der wellenförmigen Gegenlichtblende immer auf die richtige Seitenausrichtung achten!

Outdoorfotografie mit oder ohne Blende?

Verfolgt man in verschiedenen Foren und Communities die Meinungen der Fotofans, sind die Meisten für den Einsatz einer Gegenlichtblende. Gerade in der freien Natur gibt es unzählige Möglichkeiten, wie Störlichter die Aufnahmequalität vermindern kann. Sowohl am Tag, wie auch Nachts, können unerwünschte Lichter Artefakte auf den Fotos verursachen.

Von daher gibt es von mir ein klares „Jain“ für bzw. gegen die Verwendung einer Gegenlichtblende. Warum kein klares Ja? Häufig habe ich selbst Bilder in der gleichen Aufnahmesituation mit Stativ und mit bzw. ohne Streulichtblende gemacht. Ein anschließender Test der Bilder ergab keinerlei Unterschiede. Entweder lag es am fehlenden Störfeuer von Lichtern oder ich hatte einfach Glück mit dem Licht.

Was spricht gegen den Einsatz?

Weniger sinnvoll ist eine Gegenlichtblende, wenn der interne oder externe Blitz zum Einsatz kommt. Die Extraportion Licht kann durch die Blende gestört werden. Sie blockiert das Licht, welches im Bild enthalten sein soll.

Aber auch bei der Makrofotografie ist eine Streublende eher kontraproduktiv. Sie stellt ein physisches Hindernis dar. Wer möglichst nahe an das Objekt heran will, erfährt durch die Länge der Blende eine physikalische Einschränkung.

Fazit – Pro oder Contra Gegenlichtblende?

Wir allen „malen“ mit Licht. Licht ist unser wichtigstes Gestaltungsmittel beim Fotografieren. Dazu muss aber auch das Umgebungslicht passen. Zuviel davon und die Aufnahme ist verdorben. Ist die Geli-Blende beim Kauf eines Objektives dabei, ist das schon einmal ein gutes Zeichen für deren Einsatz.

Sie kann aber auch einen entsprechenden Schutzmechanismus darstellen. Objektivkratzer oder gar kaputte Linsen lassen sich viel häufiger durch Gegenlichtblenden vermeiden.

Wenn du also eine Blende nutzt, kann diese die Qualität deiner Fotos durchaus positiv beeinflussen. Die Fotos werden aber nur so gut, wie der Betrachter sie auf den Chip bannt. Außerdem sind Regeln dazu da, um gebrochen zu werden. Von daher zum Schutz PRO, für die Kreativität CONTRA dem Einsatz einer Gegenlichtblende.

 

Image Credit / Bildquelle: pexels.com / slon_dot_pics, Matheus Bertelli, Milo Young


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